Es ist mir sehr wichtig einfach, klar und verständlich mit Dir zu kommunizieren, da die Themen über die wir reden oft schon an sich kompliziert genug sind. Nach einigen Gedanken zu den Themen verständliche Sprache und Anrede, habe ich mich entschieden in den meisten Situationen das „respektvolle Du“ zu verwenden.

Warum, was das ist und wann mein Team und ich doch das „Sie“ benutzen, möchte ich hier kurz erläutern. Vielleicht hilft es Dir bei Deiner eigenen Entscheidung, wenn Du selbst eine Internetseite hast oder mit anderen Menschen kommunizierst.

Eine klare und verständliche Sprache spricht Menschen direkt an

Um jemanden zum Beispiel in einem Artikel oder bei einem Training direkt ansprechen zu können, musst Du Dich entscheiden, wie Du das tun möchtest. Benutzt Du dabei „Du“, „Sie“ oder ein neutrales „man“?

Wenn Du eine Gruppe von Menschen oder einen ganzen Raum ansprichst, kannst Du natürlich analog die Mehrzahl (z.B. „Euch“, „Ihr“ oder das allgemeine „Sie“) verwenden. Manche tun dies auch in ihren Social-Media Kanälen oder auf ihrer Homepage als Alternative zur direkten Ansprache.

Die schlechteste Option ist meiner Meinung nach, sich um die Entscheidung zu drücken und ein neutrales „man“ zu verwenden. Wer mich kennt weiß, dass ich diese Formulierungen in meinen Coachings und Trainings meist sofort hinterfrage. Denn die Verwendung von „man“ führt vielfach zu passiven Gedanken oder verdeckten Generalisierungen.

Für eine aktive, klare und direkte Ansprache braucht es also eine wohlüberlegte Entscheidung.

Die Ansprache nach Zielgruppen

Grundsätzlich ist es eine gute Idee, wenn Du Deine Ansprache an die Zielgruppe und deren Gewohnheiten anpassen kannst – solange die Zielgruppe selbst nicht zu inhomogen ist. Gerade im Coaching wechseln die Themen aber schnell vom Business ins Private und umgekehrt. Meine Zielgruppen sind gut gemischt. Klarheit und effektive Kommunikation ist per se schon themen- und kontextübergreifend.

Im persönlichen Gespräch kann ich mich ohne Mühe direkt meinem Gegenüber anpassen. Dies ist übrigens der Hauptgrund, warum ich in einigen Einzelgesprächen oder Business-Trainings weiterhin das „Sie“ verwende, auch wenn ich mich generell für das „respektvolle Du“ entschieden habe.

Meine Erfahrungen

Erstaunlicherweise ist meine Erfahrung, dass es gerade in den letzten 10 Jahren – insbesondere im Business – einen kleinen Umbruch gegeben hat. Ich würde schätzen, dass 90% meiner Kunden mich mit „Du“ anreden, es mir anbieten, bzw. sehr erleichtert sind, wenn wir darauf wechseln. Und dies insbesondere bis in die höchsten Führungsebenen. Business = „Sie“ gilt also nicht mehr per se – eher im Gegenteil. Es ist nur eine gute Empfehlung für den Erstkontakt.

Der Erstkontakt per „Sie“ – oder doch „Du“?

Und das ist genau der Grund, warum mein Team und ich unbekannte Personen am Anfang (zum Beispiel am Telefon oder im persönlich Gespräch) grundsätzlich so ansprechen, wie wir von unserem Gegenüber angesprochen werden.

Natürlich darfst Du uns gleich beim ersten Kontakt gerne mit „Du“ oder dem Vornamen ansprechen, viele tun das auch bereits. Wir mögen das, aber das muss ja nicht für alle gelten.

Bei Menschen, die uns mit „Sie“ oder unserem Nachnamen ansprechen gehen wir davon aus, dass es ihnen lieber ist, wenn wir das ebenfalls so tun. Es ist für uns auch völlig normal, dies für den Rest der Geschäftsbeziehung beizubehalten.

Menschen sind verschieden, die einen mögen es mit „Du“ angesprochen zu werden, die anderen lieber per „Sie“.

Eine einheitliche Ansprache, soweit möglich

Aber was mache ich bei Texten, die ich mehreren Menschen in unterschiedlichen Kontexten zur Verfügung stellen möchte (Artikel, Online-Kurse, Newsletter)? Für dies und insbesondere unsere Online-Inhalte möchte ich eine einheitliche, durchgängige Lösung, die möglichst wenig verwirrt, klar und einfach ist.

Die überwiegende Mehrzahl meiner Kunden spricht mich per „Du“ an, gerade im Online-Bereich und auf den Social Media Plattformen, in denen ich stark vertreten bin ist das „Du“ normal und das „Sie“ eher befremdlich.

Aber das ausschlaggebende Argument für mich ist und bleibt: Mir ist es ganz wichtig, Dich persönlich, klar und freundschaftlich anzusprechen. Daher habe ich mich für das „respektvolle Du“ entschieden.

Und wenn ich das nicht mag?

Mir ist bewusst, dass ich damit nicht immer den Geschmack aller Personen treffe, aber das ist schon grundsätzlich nicht möglich. Denn Geschmack ist individuell.

Und es wird immer Personen geben, die sich daran so sehr stören, dass sie über die Anrede den eigentlichen Inhalt des Textes nicht lesen möchten. Die Wertesysteme dieser Personen sind mit meinen aber in der Regel grundsätzlich inkompatibel, daraus würde wohl keine gute Geschäftsbeziehung entstehen. Ich bin mir sicher, dass es für diese Personen einen Coach oder Trainer gibt, der besser zu ihnen passt.

Bei allen anderen freue ich mich auf eine anregende Kommunikation – egal ob per „Du“ oder „Sie“. Mein Team und ich antworten Dir individuell – soweit möglich – immer in der Anrede, die Du bevorzugst.

Worum es wirklich geht: Respekt

Worum es wirklich geht, ist der Respekt, den Du einem Menschen gegenüber empfindest und zeigst. Und wenn der Grundrespekt stimmig ist, dann ist es auch die Anrede.

Jörg Kütemeier
CEO, Kuetemeier.NET GmbH